Donnerstag, 6. September 2012

Bienvenue dans la réalité


Entwarnung, ich lebe noch!

So, da bin ich nun in Nantes, Frankreich. Sitze in meinem 9m² Wohnheimzimmer und möchte euch allen mit meinem neuen Leben hier auf die Nerven gehen.
Die Anfahrt hat fast reibungslos geklappt. Gute 2300km und der einzige Knackpunkt war die Rückgabe in Nantes.Die angegebene Adresse war schlichtweg falsch, ich habe aber dank einer Reihe netter Franzosen doch mit 1 Stunde Verspätung den Wagen  abgeben können, was den Avismitarbeiter aber nicht gestört hat. Danke an der Stelle an den Mann im blauen Rénault Clio, der mir die 8km Weg gezeigt hat! 

Bis jetzt bestand mein täglich Brot daraus, von 10 – 16.00 Uhr zum Französischkurs zu gehen und sämtliche Sachen wie: Monatskarte für die Tram, Internet, Miete und Kaution, Bettwäsche (die ersten beiden Nächte gabs noch keine), Sport, Kurse wählen, Einschreibung in die Uni… und vieles mehr zu regeln. Zwischendurch hat man dann auch mal Zeit für ein Bier an der Erdre (einer der Flüsse hier) zu trinken, zusammen Kochen oder abends ins Quartier „Bouffay“ zu gehen, welches mit Bars nur so zugepflastert ist. Das günstigste Bier kostet übrigens 3 Euro; Wein fängt schon bei 1,50€ an.  Die französische Mentalität und der Charme des Viertels ist aber unbezahlbar.

Das Wetter ist noch so sommerlich, dass ich die letzten Tage immer in kurzer Hose und Flipflops rumlaufen konnte. Außerdem ist hier jeder unglaublich freundlich und hilfsbereit .Mit dem Wetter ist es wie mit den Leuten, die man hier kennenlernt. Irgendwie sommerlich. Vielleicht liegt das auch an unserem Sprachniveau. Ohne jegliche Wertung abzugeben, aber ich dachte, es würde uns schwerer fallen, sich hier zu verständigen. Ob es mit den Einheimischen oder einem der bestimmt 200 Erasmusstudenten ist: Es macht einfach Spaß hier zu sein. Außerdem merkt man den eigenen linguistischen Fortschritt wirklich deutlich während der ersten Tage. Man ist halt gezwungen die Sprache zu sprechen. Auch unter uns Erasmusleuten sprechen wir fast ausschließlich Französisch , auch, wenn gerade 9/10 Leute am Tisch Deutsche sind. Mein Korridor im Wohnheim besteht beispielsweise aus Belgiern, Schweizern, Rumäniern, Franzosen und Deutschen.

Wenn man hier durch die Straßen läuft, merkt man auch einen klaren Frauenüberschuss. Bin ich ja schon aus Zwickau gewöhnt, aber hier läuft man zum Bäcker, wie manch einer sich nicht mal für die Disko zurechtmachen würde.  Natürlich dann auch in der Uni. Es gibt verschiedene Campus, aber alle sind wirklich schön und vor allem die große Mensa ist angenehm. Für 3,10 bekommt man eine Vorspeise, Hauptgericht und ein Dessert. Bis jetzt konnte nicht mal ich mich beim Essen beschweren! Aber ab Montag sind wir dann endgültig an unserer richtigen FH und gibt’s wieder News von mir.
Joa. Mein Zimmer.

Die Erdre inklusive meiner Haltestation links

Abendliches Picknick an der Erdre

Die "Faculté Tertre"



Noch ein paar stereotypische Randbemerkungen zum Schluss:
-         Französische Autobahnkurven sind mit Vorsicht zu genießen
-        Männliche Franzosen mögen keine kurzen Hosen
-        Franzosen versuchen sich schon auf anderen Sprachen zu unterhalten, mehr oder minder erfolgreich
-        Die Durchschnittsfranzösin ist schlicht und einfach wunderschön – egal welches Alter sie hat
-        Egal wie billig der Wein ist, er ist trotzdem gut!

In diesem Sinne: Au revoir!

Nantes, le 6 Septembre 2012 ( nochmal alles Gute zum Geburtstag, Papa!)

3 Kommentare:

  1. Ahahah! Nur die Franzosen können alles nicht verstehen wie du die Leute magst zB. (Nur die Franzosen mögen kein Franzosen :) )
    Es klingt alles supergut, es sieht auch sehr bequem aus. Nantes ist ein super wunderschön Stadt. Ich wünsche dir viel Erfolg und Freundschaft dort. Ich werde auf jeden Fall euch besuchen, aber ihr seid herzlich wilkommen bei mir, in Lyon, die ein schöne Stadt auch zu besuchen, und ich wurde gern eure Guide sein.
    xx Cécile

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  2. Zwickau wird ein bisschen mit mir in Nantes bleiben ... Ich freue mich schon ! Wir sehen uns in 10 Tage :)
    Bisous,
    Cornelia´s Mutti

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  3. Ja! Mehr davon! Und es scheint ja fast so, als würdest du noch unter die Weintrinker gehen. Lernt da jemand etwa die großen Geschmäcker der Welt kennen?!

    Ciao
    Papa

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