Sonntag, 16. September 2012

Kebab Stories

Vor 10 Tagen habt ihr das letzte Mal von mir gehört,Bonjour!
Am Anfang ist ja immer alles sehr aufregend und spannend, deswegen gibts meine Posts jetzt frequentierter, später dafür dann weniger.

Also, die Uni hat angefangen und wir hatten bis jetzt schon 4 mal Unterricht! Also ja, das wird sich noch ändern, aber bis Oktober kann ich mich über Freizeit nicht beklagen. Da weiß ich aus geheimen Quellen, dass es anderen aus meinem Kurs schlechter geht (die dann von 8-19 Uhr in der Uni sitzen. Und dann natürlich noch der Sprachkurs hinterher). Dementsprechend hatte ich auch Zeit mal son bisschen durch die Stadt zu bummeln oder die ein oder andere Bar kennenzulernen. Die Bilder gibts dann weiter unten.

Ansonsten dürfte ich bis jetzt dann auch alle Behördengänge abgearbeitet haben. Ich hab jetzt ne französische Nummer, das Wohngeld beantragt (die Miete fällt damit für mich von 283 auf 149€!) und auch Internet zu Hause. Na gut, letzteres ist mehr gelogen zur Zeit, denn übers Wochenende hatten wir keine Verbindung, da soll wohl morgen einer kommen und das reparieren. Typisch französisch halt - erstmal Ruhe bewahren. Deswegen sitz ich jetzt beim Libanesen, hab mir n Döner gekauft und schreib euch.

Im Laufe der Tage habe ich mir immer mal wieder ein paar Dinge notiert, die mir so im Alltag auffallen:

- Handy. In Frankreich muss es wohl unhöflich sein, kein Handy in der Hand zu haben. Sicher ist man auch bei uns in Deutschland sehr oft am tippen und telefonieren auf der Straße, aber das gipfelt hier einfach.

-Rauchen. Die Franzosen rauchen wirklich verdammt viel. Ein Freund meinte, es wären insgesamt 15 Millionen Raucher in Frankreich, was ich bei dem Bild, was sich mir täglich bietet auch gerne bestätige. Das Lustige daran ist, dass es fast ausschließlich Studenten sind, die rauchen.

-Chucks. Also entweder sind die Schuhe wieder im Kommen oder die Franzosen lieben sie einfach! So viele Leute mit diesen Tretern hier unterwegs...

-Ohlala! Ja,es wird wirklich gesagt. Das Wort was einfach mal überhaupt nichts ausdrückt. Ich habe es noch nicht bei vielen Leuten gehört, aber die, die es sagen, benutzen es minütlich.

-die Preise. Eine delikate Angelegenheit. Generell kann ich bestätigen: Frankreich ist teurer als Deutschland im Unterhalt. Aber auch hier lohnt sich das Hingucken. Da kostet so ein Burger für die Mikrowelle schon mal 4.87€, aber dafür gibts dann halt auch Baguette für 60 Cent. Außerdem haben wir schon Mischbrot entdeckt, das stimmt uns froh! Auch das Bier sollte man vergleichen. Ich habe schon das "Kingsbräu" ausfindig gemacht, wo der Sixer nur 2,40 kostet (billiger als in D) und kein Pfand wohlbemerkt! Nebenbei schmeckt es auch ganz gut.
Der Wein dahingehend ist einfach fantastisch. Die Flasche fängt hier bei 1,50€ an und wäre bei uns in Deutschland sicher eher in der 5€ Ecke zu finden. Dennoch schmeckts einfach immer sehr gut.
Ansonsten ist das Weggehen sehr teuer. Im Normalfall bezahlt man für ein Bier 4-5€, gestern habe ich in der Disko 6€ bezahlt. Aaaaaaaaaber wir wären ja doof, wenn wir nicht gesucht hätten und tada: Eine Bar wo der halbe Liter "nur" 3€ kostet. Und das kommt uns bereits schon günstig vor. Natürlich seitdem jetzt unsere Stammbar.

-Macdonalds. Die Preise sind die gleichen, aber was mir positiv aufgefallen ist: Man steht an der Kasse und es kommt ein Mann mit einem Gerät auf einen zu, der bereits deine Bestellung aufnimmt. Somit geht der ganze Gang viel schneller. Ich weiß nicht ob es das in D schon gibt, aber auf jeden fall sehr angenehm.

-die Tram. Ich hab mir ein Monatsticket für 31€ gekauft und werde das wohl auch so beibehalten. Bis 0:30 fahren sie in der Woche, am Wochenende bis 2:30, soweit ich weiß. Aufgrund meiner sehr guten Lage kann ich zwar fast alles zu Fuß erledigen, aber wenn ich mal zum Sport möchte, ist das dann eben auch mal 40 Minuten weiter weg. Außerdem brauch man der Tram nie hinterherlaufen, es kommt in 5 Minuten eh wieder eine. Das war in Zwickau anders!

-H&M. Ja,ich hab mir ne neue Hose gekauft! Und ich musste "nur" 15 Minuten warten, bis ich sie anprobieren konnte. Die Umkleiden sind voll mit Leuten und es war eine richtige Schlange, total verrückt.

-Deutschland und sein Ruf. Ich hätte gedacht, unsere Vergangenheit eilt uns immernoch voraus. Aber weit gefehlt: ich wurde noch nicht 1 Mal auf Nazideutschland angesprochen. Meiner Meinung nach ist das Thema mit dieser Generation nicht mehr so brisant. Ich wurde eher in Unterhaltungen als Beispiel für starke Wirtschaft, gute Autos und Disziplin herangezogen. Das freut mich wirklich, weil damit auch ein dunkles Kapitel nach und nach geschlossen werden kann. Ich hab schlimmeres erwartet.

Am Strand in Richtung "La Boule". Natürlich war das Wetter richtig Kacke.

Der Blick aus meinem Wohnheimfenster.

Die große Mensa.

Der Ausblick über Nantes vom Tour de Bretagne.

Sowas nenn ich doch mal Club.


So, das war erstmal alles ,was mir so auf dem Herzen lag. Wer noch Fragen hat, soll sich melden. Ich werd mich dann mal morgen wieder in den stressigen Unialltag werfen und ihr hört demnächst wieder von mir.  Wahrscheinlich fällt mir eh wieder was ein, was ich vergessen hab wenn ich den Laden verlasse.
Au revoir!

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